„Das ist ja der Hammer! Wahnsinn!“ Diesen Freudenschrei dürfte jeder Besucher der 3. Craft Brauer Festivals bei Maisel & Friends am 8. September 2018 in Bayreuth gehört haben – auch wer nicht an der Siegerehrung des Hobbybrauerwettbewerbs teilgenommen hat. Er stammte von Susanne Luttner, der Ehefrau des Gewinners. Und auch er selbst ist überwältigt, als er die Urkunde in Empfang nimmt: „Des gibt’s ja ned“, wiederholt er mehrmals freudestrahlend.
In der Garage steht schon länger kein Auto mehr
Max Luttner ist 54 Jahre alt, Polizeibeamter von Beruf und wohnt in Schrobenhausen. Vor anderthalb Jahren hat er seine Garage ausgeräumt und professionell ausgestattet. Hat extra Elektrik und Gas verlegt und eine kleine Brauanlage hineingestellt. „Da hat meine Frau schon Augen gemacht, als ich da aufgeräumt und frisch geweißelt habe.“ Das Auto musste woanders Platz finden. Den Gewinnersud hatte er vor seiner Einreichung schon einmal gebraut und den Schafkopf-Kollegen auf den Tisch gestellt. „Endgeiler Stoff“ fanden diese. Somit hat Luttner sich noch einmal an die Braukessel gestellt, in brütender August-Hitze, und den Sud nachgebraut. Diesen hat er dann auf Anraten seines Sohnes, selbst gelernter Brauer, nach Bayreuth geschickt. „Twin Peaks“ hat er seine Weißbier-Kreation genannt, ein Weizen-Doppelbock, für den er Hopfensorten mit den klingenden Namen „Smaragd“ und „Mandarina Bavaria“ verwendet hat.
Einhelliges Lob von der Jury
„Von diesem Weizen-Doppelbock trinkt man gerne mehr.“
Bei den Juroren – Biersommeliers, Bierblogger und Fachpresse – konnte er damit offensichtlich punkten. Außer seinem Bier gab es 24 weitere Einreichungen, aber Max Luttner hat mit „Twin Peaks“ die Jury überzeugt. „Er hat verdient gewonnen. Sein Weizen-Doppelbock ist ausgewogen, rund und handwerklich gut gebraut“, fasst Andrea Kalrait, Veranstaltungsleiterin der BrauBeviale und Biersommelière, die auch mit in der Jury saß, zusammen. „Davon trinkt man gerne mehr.“

Jurysitzung des Hobbybrauerwettbewerbs / Urheber: Sabine Ziener
Öffentliche Präsentation auf der BrauBeviale im November
Und wie geht’s weiter? Das Gewinnerbier wird von Max Luttner gemeinsam mit den Braumeistern von Maisel & Friends auf dem 25 Hektoliter Sudwerk der Brauwerkstatt nachgebraut. Auch für das Etikett kann er seinen Vorstellungen freien Lauf lassen. Den großen öffentlichen Auftritt hat seine Weißbier-Kreation dann zur BrauBeviale im November in Nürnberg. In der Craft Drinks Area im Bereich von „brau@home“ haben die erwarteten rund 40.000 Fachbesucher die Gelegenheit, „Twin Peaks“ zu verkosten. Und selbstverständlich erhält der glückliche Gewinner auch eine große Menge zur eigenen Verwendung. Wohl bekomm’s also!
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Der Beitrag Twin Peaks – „endgeiler Stoff“ erschien zuerst auf Das Online-Magazin der NürnbergMesse..