Ausgerechnet die Finanzkrise war Initialzündung für die Weiterentwicklung des Familienunternehmens Jessberger. Als im Herbst 2008 in den Medien täglich von der drohenden Krise zu lesen war, trat Geschäftsführer Tobias Jessberger mit einer Bitte an seinen Vater: Er wolle in Zukunft auf zehn Messen im Jahr statt wie bisher auf drei bis vier ausstellen. Die mutige Entscheidung zahlte sich aus: „Im Jahr 2010 sind wir weltweit um 40 Prozent gewachsen“, so Tobias Jessberger, „da wir entgegen dem allgemeinen Trend werbe- und messetechnisch sehr aktiv waren.“
Das im bayerischen Ottobrunn ansässige Unternehmen produziert Pumpen. Das Portfolio fängt an bei der kleinen Handdosierpumpe und geht über die Fasspumpen für Chemikalien, Öle und brennbare Medien bis hin zu den großen Exzenterschneckenpumpen für Tomatenmark oder Fruchtsaftkonzentrate. „Wenn man langfristig im Markt erfolgreich sein möchte, muss man sich eine Nische suchen“, weiß Jessberger.
Erfolgreicher Mix aus Website, SEO und Messe

Tobias Jessberger setzte in der Krise auf Messen. Sein Mut zahlte sich aus. Foto: Privat
In den vergangenen zehn Jahren hat die Firma ihren weltweiten Umsatz verdreifacht und beschäftigt mehr als 30 Mitarbeiter. Auch komplette Abfüllanlagen stellt Jessberger heute her. Damit kann von 200 Liter-Fässern oder kubischen Großpackmitteln (IBC-Containern) in kleine Kanister oder Flaschen abgefüllt werden. „Bei der diesjährigen FachPack in Nürnberg sind diese auf großes Interesse gestoßen“, freut sich der Unternehmer, „auch auf der BrauBeviale wird dieser Bereich einen Schwerpunkt für uns darstellen.“ Das Unternehmen hat Produkte für die unterschiedlichsten Branchen – und Messen.
Gerade in den schwierigen Anfangsjahren sollten Startups auf Messeauftritte nicht verzichten, empfiehlt er: „Um sein Produkt erfolgreich zu vermarkten, setzt man am besten auf einen gesunden Mix aus Website und Suchmaschinenoptimierung, Messen – auch mit Hilfe von Förderprogrammen – sowie Kooperationen mit den Fachzeitschriften.“
Messestandort Nürnberg mit besonderem Reiz
Der Messestandort Nürnberg hat für Jessberger einen ganz besonderen Reiz: „Er liegt fast in der Mitte von Europa und hat uns bereits Anfragen von den entlegensten Inseln im pazifischen Ozean, wie etwa aus Neukaledonien, beschert. Diese haben in der Folgezeit auch zu Aufträgen in unterschiedlichen Geschäftszweigen geführt.“
Neben stressfreier An- und Abfahrt schätzt Jessberger auch „die sehr persönliche Betreuung durch die Mitarbeiter„. Und beim Besucheraufkommen sei „kaum ein Unterschied zwischen Tag eins und drei sowie 9 und 17 Uhr zu merken“. Deshalb freue er sich jetzt schon auf die vier Messen in Nürnberg, an denen das Unternehmen 2019 teilnehmen wird.
Der Beitrag „Nürnberg hat einen besonderen Reiz“ erschien zuerst auf Das Online-Magazin der NürnbergMesse..