Welche Trends sind im modernen Standbau zu beobachten?
Sven Lamlé, Mitglied der Geschäftsleitung der Holtmann Group, ServicePartner der NürnbergMesse: Die Frage muss differenziert betrachtet werden: Sprechen wir über den sogenannten „einfachen“ Systemstandbau, so geht die Entwicklung weg vom Standard hin zur individualisierten Lösung. Damit gemeint ist die Anreicherung des Systemstands um individuelle Komponenten, die eine klare Abgrenzung zum Standard – und damit zum Wettbewerb – ermöglichen. So entsteht eine neue Standkategorie zwischen dem System- und dem individuellen Designstandbau – wir nennen diese Kategorie „Median“. Das ist ein Mischstandbau der sowohl systemische wie auch, je nach Anforderung, deutlich ausgeprägtere Individuallösungen beinhaltet.
Und beim hochwertigen Designstandbau?

Lamlé: Hier dürfen die Kunden erwarten, dass ihre essentiellen Unternehmensbotschaften im und durch den Standbau verständlich übersetzt und dargestellt werden. Ungeachtet dessen erwarten die ausstellenden Unternehmen zunehmend auch „Full-Service-Dienstleistung“ rund um die Standgestaltung, aber auch – und vor allem – rund um die Teilnahmeplanung, -organisation und -durchführung.

Wie stellt sich Holtmann diesen Trends?
Lamlé: Mit zwei Marken. Mesomondo mit Sitz am Messeplatz Nürnberg ist Profi vom Systemstandbau bis hin in das weite Mediansegment – ab einem bestimmten Tiefengrad übernimmt dann „von Hand zu Hand“ Holtmann Messe+Event mit Sitz in Langenhagen bei Hannover die Bearbeitung als Profi im Designsegment mit seiner über 60-jährigen Erfahrung. Beide Marken profitieren dabei von den sich hier ergebenden Synergieeffekten, u.a. in Bezug auf Fundus, Erfahrungen, Standortvorteilen, Netzwerken oder Personaleinsatz. Und, wenn unsere Marken davon profitieren, dann werden es unsere Kunden gleichermaßen tun – unser Versprechen!

Vereint zwei Perspektiven: Sven Lamlé war viele Jahre bei der NürnbergMesse. Seit 2018 ist er Mitglied der Geschäftsleitung bei Holtmann. Foto: Linus Henne

Welche Rolle spielt die Digitalisierung?
Lamlé: Die hat längst Einzug in die Standbaubranche gehalten – mit innovativen Services für unsere Kunden. Unsere prioritäre Vorgabe ist die „Kundenbrille“. Danach liegt „perfekte Betreuung“ dann vor, wenn auf Basis einer „Win-win-Situation“ die wesentlichen (und technischen) Serviceleistungen digital wie automatisiert angeboten und abgewickelt werden können – dabei aber die Beratung und Betreuung persönlich und sympathisch erfolgt.
Wie ergänzen sich dabei die beiden Marken?
Lamlé: Ganz hervorragend – bezogen auf ihre jeweilige Zielgruppe: Während Mesomondo seinen (potenziellen) Kunden neuerdings das Mediansegment digital und spielerisch vermittelt, hat Holtmann Messe+Event die digitalen Themenwelten „Augmented und Virtual Reality“ bereits in seine Beratungsphase aufgenommen.
Was dürfen Kunden in den nächsten fünf bis zehn Jahren erwarten? Wie sieht der Stand der Zukunft aus?

Lamlé: Stand der Zukunft wird eine „multi-mediale Eventplattform“ sein. Hier wird auf pfiffige Weise der Brückenschlag zwischen dem Erreichen der individuellen Businessziele einerseits und dem Schaffen eines emotionalpersönlichen Erlebnisses andererseits vollzogen. Dabei werden die Stände von morgen mit großer Interaktivität überzeugen, dies lassen die neuen digitalen Lösungen ja schon zu. Die Grenzen der Standfläche werden überwunden, physische Limitierungen gesprengt und durch die Hinzunahme des unendlich scheinenden Digitalen Raums ergänzt. Wer eine kleinere Standfläche bucht, hat zukünftig nicht mehr den Nachteil, weniger präsentieren zu können. Die Frage wird nicht mehr sein, wer hat den attraktivsten Messestand, sondern wer erzählt die beste Geschichte, um seine Kunden zu erreichen. Die aufgezeigte Entwicklung wird uns anspornen, weiterhin Trendsetter für unsere Kunden zu sein.

So einfach planen Sie Ihren Messestand:

Ständig neue Features, Vorschau in 3D, Zubehör nach Wahl: Der Standkonfigurator der NürnbergMesse gibt Ausstellern ein Tool an die Hand, mit dem sie sich per Mausklick und „Drag and Drop“ ein Bild von ihrem künftigen Messestand machen können. „In fünf Schritten ist alles erledigt“, so Frank Hausam, Senior Manager MesseService Bereich Standbau. Best-Practice-Beispiele sollen das Interesse für Individualstände wecken.

 

Der Beitrag Messestandbau 4.0 erschien zuerst auf Das Online-Magazin der NürnbergMesse..