von Benno Wagner | Feb 1, 2019 | Müsli, POWTECH, Aus der Messe- & Kongresswelt, Industrie, Trends, Presse, Menschen & Geschichten, Technik, Food, Mischen
Wir alle mischen gerne mit. Ganz besonders, wenn es um Ernährung geht. Dann sucht jeder von uns den perfekten Mix aus Gesundheit, Genuss und gutem Gewissen. Wie ein Start-up aus Passau seine Kunden wortwörtlich mitmischen lässt und wie der Trend zur Individualisierung die Lebensmittel-, Pharma- und Chemie-Industrie umkrempelt, erlebten rund 30 Fachjournalisten auf dem POWTECH Presseevent in Nürnberg.
„Unsere Geschichte beginnt 2005“, so Andreas Freund, IT-Verantwortlicher beim Passauer Müsli-Unternehmen mymuesli. Das Smartphone war noch nicht erfunden, facebook gerade ein Jahr alt, als drei Passauer Studenten beginnen, Müsli übers Internet zu verkaufen. Dem Bestellvorgang vorgeschaltet ist ein kleiner Konfigurator, mit dem die Nutzer die Mischung eigens zusammenstellen. Und sich so ein individuelles Bio-Müsli nach Hause holen.
Heute stehen 80 Zutaten zur Auswahl, rein rechnerisch sind 566 Billiarden Müslivariationen möglich. „Das hat uns mal ein befreundeter Mathematiker ausgerechnet“, sagt Freund. Wie täglich tausende individuelle Müslimischungen im Passauer Werk vom Band laufen und dann automatisch zum richtigen Kunden gelangen, wie gleichzeitig Supermärkte und die über 40 eigenen Mymuesli-Läden mit fertigen Mischungen versorgt werden, erklärte er den Journalisten auf dem POWTECH Presseevent.

Andreas Freund von Mymuesli berichtet den Fachjournalisten am POWTECH Presseevent vom „Abenteuer Müslimachen“. Fotorecht: NürnbergMesse
POWTECH: Mehr als Mischen
Für IT- und Produktionsverantwortliche von Unternehmen wie mymuesli ist die Messe POWTECH wie Weihnachten: Auf dieser Messe gibt es die neuesten Systeme und Anlagen für ihre Produktion. Zerkleinern und Vermahlen, Sieben und Trennen, Mischen und Pressen – was man mit Pulvern, Körnern und Schüttgütern im Allgemeinen alles anstellen kann, gibt es auf der POWTECH. Die internationale Fachmesse für mechanische Verfahrenstechnik zeigt seit über 40 Jahren Technik wie diese.
Nicht nur Müsli-Firmen kaufen Mischmaschinen und Co., sondern alle Hersteller von Lebensmitteln, Süßigkeiten, Kosmetika und Pharmaprodukten, ferner viele Unternehmen der Chemieindustrie, Baustoff-Hersteller und Recycling-Firmen. Sie alle finden auf der POWTECH bei den Ausstellern Lösungen für ihre individuellen Anforderungen – also ähnlich maßgeschneidert wie das selbstgemixte Müsli aus dem Internet.
Presse trifft Aussteller
Noch ist es bis zum Messestart einige Monate hin. Doch eine Messe in diesem Umfang – über 800 Aussteller, sechs Messehallen, tausende Produkte – braucht Vorbereitung und Orientierungshilfe. Daher lädt die POWTECH vorab Fachjournalisten und Aussteller zu einer Presse Preview ein. Die Aussteller berichten hier schon vor Messestart über ihre Neuheiten. Die Journalisten bekommen „Stoff“ für ihre Vorberichterstattung, können Trends erkennen und ihren Lesern die Highlights schmackhaft machen. Denn am Ende ist ein Messebesuch auch eine höchst individuelle Sache. Jeder Fachbesucher kommt mit seinen eigenen Zielen und Interessen und stellt sich seinen perfekten Messetag zusammen. Bei über 800 Ausstellern dürften deutlich mehr als 566 Billiarden Messe-Variationen möglich sein.
Weitere Informationen: www.powtech.de

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von Bertold Brackemeier | Feb 8, 2018 | Net.Law.S, Recht, Aus der Messe- & Kongresswelt, Digitalisierung, Gesellschaft, Industrie, JMU Würzburg
Die Digitalisierung macht es möglich: Fahrzeuge bewegen sich wie von Geisterhand. Roboter kümmern sich eigenständig um Produktionsprozesse, Apps überwachen die Gesundheit von Menschen, Drohnen transportieren Pakete – autonome Maschinen werden ein Teil unserer Zukunft sein.
Doch was passiert eigentlich, wenn etwas passiert? Wenn Gesundheitsdaten gehakt und missbräuchlich verwendet werden? Wenn ein selbstfahrendes Fahrzeug einen Unfall mit Personenschaden verursacht? Wenn der Verstand der künstlichen Intelligenz versagt? Wer haftet? Wer trägt die Verantwortung? Wie steht es um die aktuelle Rechtsprechung?
Diese und viele weitere Fragen werden uns in den kommenden Jahren immer wieder beschäftigen. Antworten darauf gibt es momentan nur spärlich. Net.Law.S – Konferenz für Recht, Gesellschaft und Industrie in der digitalen Welt schließt diese Lücke.
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf zeigt in unserem Kurzinterview die Herausforderungen rund um die Digitalisierung und die damit einhergehende Rechtsprechung auf. Prof. Dr. Dr. Hilgendorf leitet an der JMU Würzburg die Forschungsstelle RobotRecht und ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtstheorie, Informationsrecht und Rechtsinformatik. Hilgendorf ist zudem wissenschaftlicher Leiter der Net.Law.S Konferenz für Recht, Gesellschaft & Industrie in der digitalen Welt die im Februar am Messeplatz Nürnberg zum zweiten Mal stattfinden wird.
Prof. Dr. Dr. Hilgendorf, was ist aus Ihrer Sicht das Besondere der Net.Law.S, Konferenz für Recht, Gesellschaft und Industrie in der digitalen Welt?
„Die Net.Law.S ist die einzige Veranstaltung, die zur Bewältigung der digitalen Revolution gezielt Juristen mit Entscheidern, Ökonomen und Technikern auf hohem Niveau zusammenbringt. Es geht um Vernetzung wichtiger Akteure, um die Identifizierung gemeinsamer Herausforderungen und die Erarbeitung tragfähiger Lösungsansätze.“
Die von Ihnen genannten Akteure sprechen oft eine eigene Sprache. Wie kann Verständigung gelingen?
„Darin liegt in der Tat eine große Herausforderung. Die rasant fortschreitende Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt stellt uns allerdings vor Probleme, die nur fächerübergreifend gelöst werden können. Es geht vor allem darum, die Grenzen des eigenen Spezialistentums bewusst zu überschreiten und sich auf neue Sichtweisen einzulassen.“
Was sind Ihrer Meinung nach die derzeit größten Herausforderungen im Bereich „Digitalisierung und Recht“?
„Für besonders schwierig, aber auch praxisrelevant halte ich die haftungs- und datenschutzrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit autonomen selbstlernenden Systemen. Hierauf wird die Net.Law.S auch künftig einen besonderen Fokus legen müssen.“
Zur Person
Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf ist wissenschaftlicher Leiter der Net.Law.S sowie Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtstheorie, Informationsrecht und Rechtsinformatik an der Universität Würzburg. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten zählt das Internetstrafrecht einschließlich des damit verbundenen Rechts des Datenschutzes und der Providerhaftung. 2010 wurde die von Hilgendorf geleitete Forschungsstelle RobotRecht eingerichtet, die sich unter Berücksichtigung sämtlicher Rechtsgebiete mit Rechtsfragen rund um vernetzte autonome Systeme beschäftigt. Dazu gehören insbesondere die Themenfelder Autonomik, automatisiertes Fahren, Industrie 4.0, smart home, smart city und das Verhältnis Mensch/Maschine. Reflektiert werden dabei auch die ethischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen, die mit den genannten Themenfeldern verbunden sind.

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