von Sylvia Kanitz | Okt 28, 2019 | International, Messe, Kommunikation, Allgemein
Am 10./11. Oktober 2019 trafen sich beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin die Messereferenten von 30 Auslandshandelskammern (AHK) weltweit zu einem Erfahrungsaustausch mit Vertretern der deutschen Messegesellschaften und vom AUMA. Die gemeinsame Arbeit für den internationalen Messeplatz Deutschland stand im Mittelpunkt, stets begleitet von der Frage: Wie können wir MesseMenschen gemeinsam noch erfolgreicher sein?
Viele AHKn arbeiten mit dem AUMA zusammen in einem Messe-Netzwerk, sei es im Rahmen von Einzelverträgen mit Messegesellschaften oder als Multiplikatoren für den Messeplatz Deutschland in der Gesamtheit. Neben Infomaterial in Form von Broschüren, Anzeigen und einem Imagefilm in diversen Sprachen nutzen viele Kammern auch die Verlinkung zur kostenfreien AUMA-Messedatenbank oder unseren individuellen Service. Allein in 2018 erstellten wir 35 speziell für AHKn aufbereitete Pressematerialien und lieferten 45 Kammern länderbezogene Statistiken. Mir gab die Veranstaltung die Gelegenheit, eine Reihe von Kolleg(inn)en des AHK-Netzwerkes, mit denen ich teils schon seit vielen Jahren im Austausch bin, persönlich zu treffen. Und ich fühlte mich bei der Veranstaltung sofort als Teil einer großen Gemeinschaft.
Am Rande der Veranstaltung tauchten dann zwei Fragen auf, die nach meiner Wahrnehmung auch bei deutschen Unternehmen, die im internationalen Kontext agieren, immer häufiger eine Rolle spielen: Sprechen wir deutsch oder/und englisch? Auch eine Frage, die den DIHK in seiner Internationalisierung mit den Auslandshandelskammern bewegt. Lassen wir Menschen in unserer Kommunikation außen vor, weil wir eine Sprachbarriere haben?
Und als zweiter Punkt: Sind wir Du oder Sie? Weil: Im Englischen sind wir einfach alle You. Die letzte Frage taucht in meinem Arbeitsumfeld zuletzt immer öfter auf, auch in AUMA-Arbeitskreisen und in der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden. Im Netz finden sich viele Initiativen dazu unter #gernperDu oder #CallMeByMyFirstName. Auch die AUMA-Mitglieder beschäftigt das Thema, wie ich z. B. einem Artikel von Michael Mollath von der Deutschen Messe AG entnehmen konnte.
Und wie sieht das bei Ihnen/bei euch aus? Ermöglicht das Du eine offenere Form der Kommunikation und unterstützt den wertschätzenden Umgang auf Augenhöhe? Trägt es bei zu einem positiven Kulturwandel im Unternehmen? Ich freue mich über Kommentare!
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von AUMA | Okt 7, 2019 | Allgemein, Messe, Ausstellerförderung
Die Soplain GmbH präsentierte in diesem Jahr ihr Pilotprojekt Advanced Core Solutions erstmals auf der Gießereifachmesse GIFA in Düsseldorf. Dabei nutzte das Start-up das BMWi-Förderprogramm für junge innovative Unternehmen. Welche Erfahrungen der Preisträger des IQ Innovationspreises Mitteldeutschland dabei gemacht hat, berichtet Geschäftsführer Michael Kaftan im Interview.
1. Wie hat das Messeprogramm Ihr Unternehmen unterstützt?
Michael Kaftan: Das GIFA-Messeprogramm zusammen mit dem BMWi hat uns die Entscheidung für eine Messe stark erleichtert. Die GIFA ist einfach DIE Fachmesser für Gießereiexperten. Die Möglichkeit, in einem ausgewiesenen Bereich „Innovation Made in Germany“ auch unsere neue Innovation der Fachwelt vorzustellen, hat dafür gesorgt, dass wir gezielter interessierte Fachbesucher ansprechen können. Zudem waren die Förderung und Beratung vor der Messe im Rahmen des BMWi sehr hilfreich und haben uns erlaubt, den Messeauftritt noch besser vorzubereiten.


Fotos: Messestand der Soplain GmbH auf dem Bereich für junge innovative Unternehmen auf der diesjährigen GIFA – Internationale Gießerei-Fachmesse und Geschäftsführer Michael Kaftan
2. Wie haben Sie Kenntnis von dem Messeprogramm erhalten?
Michael Kaftan: Die GIFA ist für uns als Start-up im Gießereiwesen für die Sandkernherstellung die wichtigste Messe. Die Messe findet nur alle vier Jahre statt und daher haben wir frühzeitig unser Pilotprojekt darauf ausgerichtet. Die Möglichkeiten zum Messeprogramm haben wir telefonisch mit der GIFA abgesprochen. Im Gespräch wurden wir dann auf die Möglichkeit zur Förderung für neue Unternehmen mit Innovation durch den BMWi aufmerksam.
3. Was haben Sie im Laufe Ihrer Messebeteiligungen dazu gelernt?
Michael Kaftan: Die Erfahrung auf der Messe war sehr positiv. Die Erfahrungen reichen von spannenden Gesprächen mit deutschen und internationalen Besuchern mit anschließender Projektentwicklung bis hin zu Veröffentlichung in der Messezeitung. Die wichtigste Lernerkenntnis war für uns, dass ein gut vorbereiteter Messeauftritt auch dabei hilft, sich als Unternehmen klarer über die Hauptvorteile und Kernbotschaft des Unternehmens zu werden. Nur dann können diese knapp und prägnant kommuniziert werden. Die Kunst ist es, dabei den richtigen Eindruck auf wenigen Quadratmetern zu vermitteln und die Zielkunden anzusprechen.
4. Ergänzen Sie bitte: „Wir beteiligen uns an Messen, weil…“
Michael Kaftan: …es uns eine einzigartige Möglichkeit ist, mit allen wichtigen Partnern unserer Industrie in Kontakt zu kommen und wichtige Projekte anzubahnen.
Die Soplain GmbH, Sülzetal in Sachsen-Anhalt, wurde 2017 gegründet. Das Unternehmen bietet mit dem ACS-Verfahren ein innovatives Produkt in der Gießereitechnik, bei dem der Sandkern mittels Strom aushärtet. Im Juni 2019 wurde die Soplain GmbH mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland im Automotive Cluster ausgezeichnet. Das BMWi-Förderprogramm und die GIFA haben das Unternehmen bei der Entscheidung und Vorbereitung für die Messe unterstützt. Informationen zum Förderprogramm für junge, innovative Unternehmen auf Messen in Deutschland erhalten Sie hier.
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von Julia Tornier | Sep 25, 2019 | Allgemein, Messe, Kommunikation, Messepraxis
Was ist Ihre Messegeschichte? Auf dem Tag der Industriekommunikation 2019 fragte der AUMA Teilnehmer nach besonderen Erlebnissen. In loser Folge stellen wir hier einige MesseMenschen vor. Marketingleiter Boris Ringwald hat auf einer Messe einen großen Erfolg errungen.
Boris Ringwald, Leiter Vertrieb & Marketing lead on GmbH, Potsdam: „Für unsere Kunden aus der Industrie sind wir als Dienstleister auch auf Messen aktiv. Dazu gehören die Messevor- und
-nachbereitung, Softwarelösungen, Lead Management und eine eine App zur Erfassung von Messeleads.“
Unvergessliche Erfolgserlebnisse auf der Messe
„Besonders prägende Messeerlebnisse waren für mich der erfolgreiche Aufbau eines Netzwerkes und die Kundenakquise. Auf einer Messe in Berlin habe ich bei einem früheren Arbeitgeber für unsere Tochtergesellschaft in Brasilien einen Key Account gewinnen können. Ich habe dazu das persönliche Gespräch gesucht und dabei eine Einladung zum Tag der offenen Tür in Brasilien ausgesprochen. Später hat sich aus diesem Kontakt eine nachhaltige Geschäftsbeziehung entwickelt. Gerade in der B2B-Kommunikation ist der menschliche Faktor oft ausschlaggebend.“
„Ich bin ein MesseMensch, weil Fachmessen und Events im B2B nach wie vor ein wichtiger Baustein im Marketingmix sind und dort neue Kunden gewonnen werden.“
Foto: Boris Ringwald // © AUMA
Im Social Web sind unter #MesseMensch schon viele Beiträge zu sehen. Machen Sie mit, zum Beispiel auf Twitter und Instagram! Oder haben Sie auch eine Messegeschichte zu erzählen? Wir freuen uns über Zusendungen, am liebsten mit der Ergänzung „Ich bin ein MesseMensch, weil…“
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von Harald Kötter | Sep 18, 2019 | Messe, Messepraxis, Allgemein
Auf welcher Messe könnte man auf den Begriff „Fleximaus“ stoßen? Auf einer Heimtiermesse? Oder auf einer – nicht existenten – Zirkusmesse? Geht es gar um Tierquälerei? Nichts von alledem, natürlich geht es um eine Windenergiemesse, in diesem Fall um die Husum Wind. Und es geht auch nicht um gewöhnliche Mäuse, sondern um Fledermäuse, die vor Windrädern geschützt werden müssen. Ein Aussteller – natürlich auf dem Stand der jungen, innovativen Unternehmen – präsentierte einen Algorithmus, der für fledermausintensive Regionen berechnet, wann aufgrund von Temperatur, Feuchtigkeit etc. die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Fledermäuse sich zu stark den Rotoren nähern – und dann wird das Windrad schlicht abgeschaltet. „Flexi“ muss also das Windrad sein zugunsten der geschützten Fledermaus. Soweit, so genial. Und wer sich fragt, wieso Fledermäuse in 30 oder 50 Meter Höhe fliegen, der lernt, dass Windräder Insekten quasi nach oben schaufeln, und die Fledermäuse ihnen leichtsinnerweise folgen.



Dieses Prinzip der Schadensbegrenzung hätte aber noch ganz anderes Potenzial, vor allem, wenn man das Verfahren umdrehen könnte. Warum gibt es noch keinen intelligenten Pflaumenkuchen, der automatisch Wespen auf Distanz hält, oder Leuchten, die Mücken vertreiben, statt anzuziehen. In diesen Fällen müssten dann eben die Quälgeister flexibel sein. Bis zum nächsten Sommer erwarten wir serienreife Produkte. Und für die Präsentation findet sich bestimmt ein Gemeinschaftsstand für junge, innovative Unternehmen.
Foto © Pixelio / Samy 13
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von Julia Tornier | Sep 12, 2019 | Allgemein, Messe, Messepraxis
Was ist Ihre Messegeschichte? Auf dem Tag der Industriekommunikation 2019 fragte der AUMA Teilnehmer nach besonderen Erlebnissen. In loser Folge stellen wir hier einige Messemenschen vor. Christine Cmarits und Sara Lüken lieben das Knistern der Messeluft und die unerschöpfliche Motivation im Team.
Christine Cmarits, MVTec Software GmbH, München: „Als Product Ownerin für die Marktkommunikation verantworte ich innerhalb des gesamten Kommunikationsmix auch unsere Messeauftritte. Früher habe ich auch selbst Messeauftritte organisiert und bespielt.“
„Ich bin ein MesseMensch, weil ich das Knistern in der Luft liebe, welches am Vorabend in der Messehalle die Spannung des nächsten Tages ankündigt.“ (Christine Cmarits)
Sara Lüken, MVTec Software GmbH, München: „Ich bin eine begeisterte Messe- und Eventplanerin, mit Freude bei der Sache und Interesse an neuen Möglichkeiten. Messe schweißt zusammen und macht Spaß. Soviel Spaß, dass man gar nicht aufhören möchte. Kürzlich hatten wir einen regelmäßig stattfindenden Vortrag an unserem Stand, den ein Großteil des Messeteams aufgrund des großen Andrangs nicht live hören konnte. Also wurde auf der gemeinsamen Heimfahrt im Zug spontan eine Zugabe mit zusammengestückelter Hardware gegeben. Sehr zur Erheiterung der Mitreisenden. Wir freuen uns auf die nächste Messe!“
„Ich bin ein MesseMensch, weil ich gerne mit Menschen zu tun habe, spannende Gespräche führe und auf Messen immer etwas Neues erlebe und dazulerne.“ (Sara Lüken)
Foto: Christine Cmarits (li) und Sara Lüken auf dem Tag der Industriekommunikation am 27. Juni 2019 in Fürstenfeldbruck // © AUMA
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von Harald Kötter | Sep 6, 2019 | Allgemein, Messe, Messepraxis
Wie gut oder schlecht entwickeln sich eigentlich die Messen in Deutschland? Schauen wir mal auf das Gesamtergebnis. Im Jahr 2018 hatten zwei Drittel der rund 180 internationalen Messen in Deutschland Zuwachsraten, viele andere hatten stabile Ergebnisse auf hohem Niveau, ein kleiner Teil schwächelte, einzelne verschwanden vom Markt – eine Situation, die manche andere Kommunikationsinstrumente für ziemlich komfortabel halten würden. Auch im ersten Halbjahr 2019 sind Ausstellerzahlen und Standflächen nochmals um gut 1 % gewachsen. Wie passt das zu manchen Aussagen, vor allem in Marketingmedien, die klassische Messe werde zum Auslaufmodell?
Der Hauptgrund ist: Der Großteil der Messewirtschaft wird oft gar nicht betrachtet. Im Vordergrund stehen häufig Messen für kommunikationsstarke Branchen, die also mit Digitalthemen, IT, Automobil oder Markenartikeln zu tun haben. Diesem Spektrum geht es zwar nicht generell schlecht, aber darin sind einige Branchen zu finden – Stichwort IT und Automobil – in denen man auf der Suche nach neuen Messeformaten ist. Und manche Konsumgütermessen haben Neukonzeptionen vor sich oder gerade realisiert – Prozesse, die in gewissen Abständen immer wieder Teile der Messewirtschaft treffen, ohne dass deswegen die Sinnhaftigkeit von Messen zur Diskussion steht. Oft fehlt aber in solchen Betrachtungen der Investitionsgütersektor komplett, der insgesamt überdurchschnittliche Zuwachsraten hat und 2/3 des deutschen Messemarktes umfasst.
Grundsätzlich gilt, dass Messen und digitale Medien sich oft ergänzen. Aussteller sagen uns, dass sie sich in ihrer B2B-Kommunikation auf Messen und Online konzentrieren und andere Instrumente zurückfahren. Dadurch seien die Besucher sehr gut vorinformiert und könnten auf dem Messestand ihre (Vor)entscheidungen treffen durch Produkttests, durch Prüfung von Funktion, Design, Geschmack etc. Denn das geht eben nicht durch den digitalen Produktvergleich. Messen sind nur dann durch digitale Plattformen gefährdet, wenn sie sich von diesen zu wenig unterscheiden, wenn Messen also zu wenig Dialog, Emotionen und Erlebnis bieten.




Und das Schicksal der Cebit hat gezeigt, dass es Querschnittsmessen auf Dauer nicht leicht haben. Dazu gibt es durchaus einen Vorläuferfall. Vor 20 Jahren gab es eine allgemeine Messe für industriellen Umweltschutz. Diese Messe – Envitec – ist heute nicht etwa die größte Messe Deutschlands aufgrund der Relevanz des Themas; es gibt sie nicht mehr, weil der Umweltschutz heute in allen relevanten Branchenfachmessen präsent ist. Auch hier geht es weniger um die Auswirkungen digitaler Plattformen, sondern um durchaus übliche Entwicklungen innerhalb der Messewirtschaft.
Fazit: Die klassischen Messen sind über das ganze Branchenspektrum gesehen ziemlich lebendig. Dass sie bei der Einbindung digitaler Tools noch besser werden können, und einzelne eher kleine Segmente neue Formate benötigen, dass Messen im Einzelfall emotionaler und erlebnisorientierter werden könnten, ist unbestritten. Und die meisten Veranstalter haben das erkannt. Die Erfolgsgeschichte der Messen ist noch lange nicht zu Ende.
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